Nach vier sieglosen Spielen konnte der VfL Pfullingen endlich wieder ein dreifaches Erfolgserlebnis feiern und Kellerkind VfB Neckarrems mit 2:1 (2:0) Toren bezwingen. Doch die Schützlinge von Daniel Güney taten sich gegen den nie aufsteckenden Angstgegner schwer und mussten zudem eine bittere Verletzung verkraften.
Trotz des bereits deutlichen Abstands zum rettenden Ufer dachten die Gäste nicht daran, sich ihrem Schicksal zu fügen. Im Gegenteil, sie beschäftigten die Pfullinger Defensive mehr, als dieser lieb sein konnte. Ein erstes Mal musste VfL-Schlussmann Martin Welsch nach 17 Minuten eingreifen, als er einen Schuss von Mardoche Calemba entschärfte. Die Hausherren kamen nur langsam in die Partie, was auch daran lag, dass die Bälle in die Spitze selten ankamen. Mit Ausnahme in der 26. Minute. Lukas Glaser passte von links in die Mitte, dort war Kapitän Matthias Dünkel zur Stelle und beförderte den Ball etwas unkonventionell zum 1:0 über die Linie. Dies schockte den VfB wenig, der weiter sein Heil in der Offensive suchte. So hielt Welsch die Führung nach einem Kopfball von Spielertrainer Sebastian Rief und einen Schussversuch von Emmanuel MC Donald fest. Auch das zweite Tor fiel auf der anderen Seite. Sven Packert, dessen Einsatz wegen Knieproblemen auf der Kippe stand, wagte sich in den Strafraum orientierte sich zur die Mitte und zog ab. Sein Schuss prallte von der Latte zurück und kam zu Roman Schubmann, der mit seinem Versuch den Pfosten traf. Erneut fiel der Ball Packert vor die Füße, der schlussendlich zum 2:0 abschließen konnte (44.)
Der zweite Durchgang begann sehr schmerzhaft für Martin Welsch und den VfL. Nach einem Zusammenprall mit MC Donald, der diesem kaum zum Vorwurf gemacht werden kann, fiel der VfL-Torspieler so unglücklich auf die Schulter, dass an ein Weiterspielen nicht zu denken war. Stattdessen musste der 22-Jährige ins Krankenhaus gebracht werden. Eine erste Untersuchung legt die Vermutung nahe, dass die Schulterbänder stark in Mitleidenschaft gezogen wurden. Eine Untersuchung am Montag soll für Klarheit sorgen. Fest steht allerdings, dass Welsch bis auf Weiteres ausfällt.
Für ihn kam Nick Altenhof ins Tor. Kurios: Der A-Junior feierte erst am Tag zuvor seine Punktspielpremiere im Bezirksligateam der Aktiven. Altenhof war beim Anschlusstreffer durch Elisandro Ferreira nach 71 Minuten machtlos, hier muss man eher seinen Vorderleuten den Vorwurf machen, dass sie nicht konsequent genug klärten. Nun warfen die Neckarremser alles nach vorne und eröffneten dem VfL die Räume für Konter. Allein Roman Schubmann tauchte in der Schlussphase zwei Mal frei vor dem Gehäuse der Gäste auf, fand allerdings in VfB-Keeper Jonas Kapp seinen Meister. Nach sechsminütiger Nachspielzeit stand fest: Erstmals konnte der VfL den VfB Neckarrems in einem Verbandsligapflichtspiel bezwingen. Dazu waren acht Anläufe notwendig. Und: Die Pfullinger haben die 40-Punkte-Marke zehn Spieltage vor Saisonende überschritten. Sicherlich sind noch einige Zähler für den Klassenverbleib notwendig. Doch eine wichtige Etappe auf diesem Weg ist erreicht.
„Drei Punkte haben heute gezählt und darüber dürfen wir uns freuen“, befand Paul Stingel, Pfullingens Abteilungsleiter Sport. „Doch der Ausfall von Martin Welsch schmerzt sehr. Ab morgen bereiten wir uns dann auf das Spiel in Hollenbach am Ostersamstag vor.“
Marvin Heim im Kampf um den Ball. Die Gäste aus Neckarrems blieben bis zum Abpfiff gefährlich.