Es war der Schreckensmoment in der Partie des VfL Pfullingen gegen den VfL Sindelfingen, die die sportliche Wichtigkeit und den möglichen vorentscheidenden Charakter der Begegnung auf einen Schlag in den Schatten stellte. Beim Versuch, einen hohen Ball abzuwehren, prallte Pfullingens Torhüter Marvin Karasarik mit einem Gegenspieler zusammen und schlug sehr unglücklich mit dem Kopf auf dem Boden auf. Der Spieler blieb bewusstlos liegen, seine Mannschaftskameraden Sven Packert und Marvin Heim leisteten sofort erste, entscheidende Hilfe. 41 Minuten später wurde Karasarik mit dem Rettungswagen ins Reutlinger Klinikum gebracht. Eine schwere Gehirnerschütterung samt Brummschädel und starke Nackenschmerzen sind die Bilanz nach der ersten Nacht.
Seine Mannschaftskameraden um Kapitän Matthias Dünkel entschieden sich nach eingehender Beratung, die Partie für ihren Torhüter fortzusetzen. Zwischen die Pfosten für die verbleibenden 23 Minuten ging Nick Altenhof, der bereits am 28. Spieltag gegen den VfB Neckarrems nach der Schulterverletzung von Martin Welsch in die Bresche springen musste.
Bis zur Verletzungsunterbrechung führten die Hausherren durch einen an Dünkel verschuldeten und von Lukas Glaser verwandelten Foulelfmeter mit 1:0 (39.). Unter dem Strich eine verdiente Führung. Zwar hatten die Gäste zu Beginn und vor der Unterbrechung (70.) mehr Spielanteile, doch die Chancenbilanz war mit lediglich einem Aluminiumtreffer von Andre Simao recht dürftig. Die Echazstädter brauchten eine Anlaufzeit, kombinierten sich dann das eine oder andere Mal schön nach vorne, doch ließen dann die Präzision im letzten Ball vermissen.
Nach der unfreiwilligen Pause waren es die Hausherren, die für ihren Torhüter unbedingt gewinnen wollten. Dem wieder einmal enorm starke Matthias Dünkel war es vorbehalten, seine Topleistung zu krönen und den Deckel drauf zu machen. Nach Zuspiel von Roman Schubmann schob er zum 2:0-Endstand ein (83.). In den Schlussminuten verpassten es die Pfullinger, das Ergebnis in die Höhe zu schrauben. Doch das blieb angesichts der Ereignisse an diesem drittletzten Spieltag Nebensache.
Mit nun 50 Punkten hat der VfL Pfullingen beste Chancen, auch in der kommenden Spielzeit auf Verbandsebene Fußball zu spielen.
Wie in dieser Szene Nico Seiz war am Ende der VfL Pfullingen obenauf.