38. Spieltag
FC Wangen - VfL Pfullingen 4:4 (4:0)

Sonntag, 12 Juni 2022 um 13:43 Uhr geschrieben von Timo Schyska

Spektakulärer Abschluss einer langen Saison – der VfL liegt beim um den Klassenverbleib kämpfenden FC Wangen bereits nach 22 Minuten scheinbar aussichtslos mit 0:4 in Rückstand. Die folgende Trinkpause nutzte Pfullingens stark angefressener Trainer Daniel Güney, um seinen Spielern ordentlich den Kopf zu waschen. Der FC, der bei einem Sieg sicher in der Verbandsliga geblieben wäre, legte entsprechend motiviert los wie die Feuerwehr. Vor allem gegen den entfesselt aufspielenden Okan Housein fand die Pfullinger Defensive kein probates Mittel. Drei Mal netzte Wangens Nummer 18 zwischen der 5. Und 22. Minute ein. Ein lupenreiner Hattrick wurde nur durch das 3:0 von Tolga Korkmaz verhindert. Und der VfL? Brachte nicht wirklich etwas Brauchbares zu Stande. Für die knapp 400 Besucher im Allgäustadion, darunter ein lautstarker Pfullinger Fanblock, war schon Mitte des ersten Durchgangs klar: Das Ding ist durch.

Zur zweiten Halbzeit kam mit Nicolas Kehle der vierte Pfullinger Schlussmann der Saison 2021/2022 zum Einsatz. Das war im Vorfeld abgesprochen und sollte eine Belohnung für den 21-jährigen Torhüter sein. Kehle verlebte deutlich ruhigere 45 Minuten als sein Compagnon Nick Altenhof im ersten Durchgang. „Ich denke uns war klar, dass wir uns so nicht aus der Saison verabschieden wollen. Das haben wir uns selbst vorgenommen und vor allem in der zweiten Halbzeit eine unglaubliche Moral gezeigt“, beschrieb Güney die Leistungsexplosion nach der Pause. Per Doppelschlag verkürzten Matthias Dünkel (52.) und Maximilian Herberth (53.) auf 2:4. Nun war ordentlich Stimmung in der Bude und man konnte es förmlich mit den Händen greifen, wie auf der einen Seite die Nervosität und auf der anderen das Selbstvertrauen anstieg. Als Sven Packert vom Strafstoßpunkt aus (Ioannis Potsou war gefoult worden) nach einer knappen Stunde auf 3:4 verkürzte, schien alles möglich. Doch die Hausherren bäumten sich ein letztes Mal auf. Wäre der Schuss von Jonas Müller anstatt an die Latte ins Tor, wäre das die Entscheidung gewesen (69.). Das Glück war an diesem sonnigen Samstagnachmittag allerdings nicht auf der Seite des FC. Gegen Ende ließen auf beiden Seiten die Kräfte nach. Doch dann war da noch Pfullingens Kapitän, der in der dritten Minute der Nachspielzeit seine überragende Saison mit dem 4:4-Ausgleichstreffer, gleichzeitig sein 17 Tor, krönte. Kurz danach war Schluss. Und die Pfullinger Spieler feierten diesen 54. Punkt mit den Fans wie einen Sieg.

In der ersten Trinkpause appellierte Cheftrainer Daniel Güney an die Ehre seiner Jungs. Mit Erfolg.

Sonntag, 12 Juni 2022 um 13:43 Uhr geschrieben von Timo Schyska
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