Wieder einmal hat der VfL Pfullingen gezeigt, dass ihm die Mannschaften der oberen Tabellenhälfte mehr liegen als Teams, die ebenfalls wie die Güney-Schützlinge um den Klassenverbleib stecken. Beim Dritten TSG Hofherrnweiler-Unterrombach stand es am Ende 2:2, wobei der VfL näher am Sieg war als die Hausherren.
Erstmals seit seinem Kreuzbandriss im vergangenen Sommer stand Nico Seiz in der Startformation. Er bearbeitete die gewohnt linke Seite, Lukas Klemenz rückte dafür nach rechts. Eine Entscheidung des Trainerteams Güney/Ponath, die sich bezahlt machen sollte. Erstmals in diesem Jahr trat das Team auf Naturrasen an, es braucht eine Weile, bis sich der VfL auf das ungewohnte Geläuf einstellte. Gerade, als die Gäste besser ins Spiel kamen, die kalte Dusche. Nach Ballgewinn schaltete die TSG schnell um, Oliver Rieger nahm nach eine Flanke von Benjamin Schieleden Ball volley und durfte das 1:0 bejubeln (34.). Doch die Pfullinger Antwort folgte nur wenige Minuten später. Nach einem weiten Einwurf von Ben Schaal und einer Kopfballverlängerung von Dominik Grauer war Klemenz zur Stelle und besorgte den Ausgleich.
Mit einem Paukenschlag begann der zweite Durchgang: Anstoß VfL, weiter Ball von Sven Packert, Verlängerung von Schaal auf Seiz, der nicht lange fackelte und den Ball im langen Eck versenkte. „Ich habe nicht viel nagedacht und einfach gemacht“, beschrieb der Debütant die Situation. „Ich hatte ohnehin das ganze Spiel ein gutes Gefühl und nach dem Tor war ich einfach mehr als happy!“ Dieses 1:2 erwies sich als Wirkungstreffer. Die Gastgeber wirkten verunsichert und ließen den Gästen mehr Platz zur Entfaltung. Die große Chance auf eine Vorentscheidung hatte nach einer Stunde Dominik Grauer. Er umkurvte den Torhüter, traf aber nur das Außennetz. Nach einem Zusammenprall von Schaal mit Simon Lechtleitner gingen beide Akteure zu Boden. Da eine Verletzung des Halbwirbels nicht ausgeschlossen werden konnte, blieb Lechtleitner bis zum Eintreffen eines Arztes gut 20 Minuten liegen, ehe das Spiel fortgesetzt werden konnte. Glücklicherweise gab es noch am Abend Entwarnung. Diese Unterbrechung tat dem Spiel der Pfullinger nicht gut. Die Ostälber kamen wieder besser in die Partie. Schlussmann Martin Welsch parierte nach Kopfball von Hannes Borst noch bravourös (70.), beim Ausgleich durch den eingewechselten Veljko Milojkovic konnte er jedoch nichts machen. Ein weiter, wohl als Flanke gedachter, Ball segelte an Freund und Feind vorbei zum 2:2 ins Netz. In den Schlussminuten waren die Pfullinger dem Siegtreffer näher. So wurde Matthias Dünkel durchaus strafstoßwürdig umgesenst, doch die Pfeife von Schiedsrichter David Kaiser blieb stumm. Quasi mit dem Schlusspfiff kam es noch zu einer 4:2-Überzahlsituation, doch wurde dieser große Vorteil schlecht ausgespielt.
„Mir hat es sehr gut gefallen, wie wir direkt von Beginn an in das Spiel gegangen sind“, bilanziert Cheftrainer Daniel Güney. „Die Grundtugenden waren alle sichtbar. Das hat dazu geführt, dass uns auch dieses Mal der Rückstand nicht aus der Bahn geworfen hat. Umso mehr konnten wir dem Spiel unser Spiel aufzwingen. Der Punkt ist hochverdient.“
Eine intensive Partie sahen die Zuschauer in Hofherrnweiler