Die Last der Umstände war beiden Mannschaften anzumerken im Bezirksduell und gleichzeitigen Kellerduell des 23. Verbandsligaspieltags. In einer von Nervosität geprägten Anfangsphase gelang es zunächst keinem der beiden Teams, echte Kontrolle zu gewinnen. Nach und nach fanden die Gastgeber besser ins Spiel und erspielten sich erste Chancen. Filip Djakovic hatte das 1:0 auf dem Fuß, scheiterte aber an TSG-Keeper Tom Mang – ebenso wie Matthias Dünkel im Nachschuss, dessen Versuch von Julio Gourgel per Kopf zur Ecke geklärt wurde (22.). Sieben Minuten später Pech für Pfullingens Kapitän Dünkel: Sein strammer Abschluss von der Strafraumgrenze landete krachend an der Latte. Dann auf einmal Gefahr auf der Gegenseite: Luis Miguel Almeida tauchte plötzlich frei vor VfL-Keeper Martin Welsch auf, wurde aber im Verbund mit der Abwehr ebenso am Abschluss gehindert wie Tom Abele und Philipp Biermann kurz darauf (44.). Im direkten Gegenzug fiel schließlich die verdiente Führung für den VfL: Robin Hiller trieb den Ball nach vorne, bediente im Strafraum Djakovic, der sich stark gegen drei Tübinger behauptete und für Aris Dragulin auflegte – der hatte aus zehn Metern wenig Mühe.
Die bange Frage unter den rund 300 Zuschauern: Hält der VfL diesmal auch nach der Pause stand? In den vergangenen Wochen hatte es nach Wiederanpfiff satte 13 Gegentore gegeben. Doch diesmal kam die Antwort blitzschnell – im besten Sinne: Gerade einmal 13 Sekunden nach Wiederanpfiff erhöhte Tom Ankele mit einem unwiderstehlichen Sololauf aus der eigenen Hälfte und einem feinen Lupfer über Mang hinweg auf 2:0. Unter der Leitung von Neu-Trainer Albert Lennerth überließ der VfL den Gästen in der Folge bewusst mehr Spielanteile und lauerte auf Konter. Tübingen blieb in der Offensive jedoch zu harmlos. Tim Steinhilbers Versuch nach einer guten Stunde fand in Welsch seinen Meister. Die gefährlichste Szene: Ein abgefälschter Kopfball von Sven Packert, der beinahe im eigenen Tor gelandet wäre. Am Ende blieb es beim 2:0 und somit dem ersten Sieg gegen die TSG in den vergangenen sieben Aufeinandertreffen.
„Die Mannschaft hat gezeigt, dass, wenn sie mit Willen und Überzeugung auf den Platz geht, immer ein Sieg möglich ist“, befand Co-Trainer Benjamin Ponath. Wir mussten zwar die ein oder andere knifflige Situation überstehen, aber wenn man das ganze Spiel betrachtet, war der Sieg verdient.“
Trainer Albert Lennerth (links) gestaltete sein erstes Pflichtspiel an der Seitenlinie erfolgreich