Nach drei deutlichen Niederlagen tat der Sieg gegen die TSG Tübingen nicht nur dem Selbstvertrauen, sondern auch der geschundenen Seele der Pfullinger Verbandsligakicker gut. Schließlich wartete der VfL seit drei Jahren auf einen Derby-Sieg gegen die Unistädter, die nun selbst mehr denn je um den Verbleib in Württembergs Oberhaus zittern müssen. Dass beim 2:0 zudem kein Treffer zu den bereits 53 Gegentoren hinzukam, wertet den Pflichtspielauftakt von Cheftrainer Albert Lennerth umso mehr auf.
Dieser hatte nun die Aufgabe, seine Jungs auf die Begegnung beim Spitzenreiter Türkspor Neckarsulm vorzubereiten. Und Lennerth zollt dem Ligaprimus Respekt: „Das ist eine sehr gute Mannschaft mit Top-Spielern von vorne bis hinten. Alle verfügen über viel Erfahrung.“ Doch wer den 52-Jährigen kennt, weiß, dass er seine Mannen nicht chancenlos auf dem kleinen Neckarsulmer Kunstrasen wähnt. „Wird es leicht? Nein. Ist es möglich? Definitiv!“ Allerdings müsse da schon einiges zusammenkommen. Aber: „Der Druck liegt nicht bei uns.“
Keine Frage: Türkspor Neckarsulm ist im Frühling das Maß aller Dinge in Württembergs Fußballoberhaus. Nach der Bezirksligameisterschaft 2020 und dem Landesligatitel 2023 ist der 1969 gegründete Verein auf dem besten Wege, den drittel Meisterwimpel innerhalb von fünf Jahren an die Sportheimwand zu hängen. Zwar beträgt der Vorsprung auf den hartnäckigen Verfolger FC Holzhausen nur drei Punkte, doch die Form spricht klar für den türkischen Club, der dabei ist, in die Fußstapfen des ruhmreichen Nachbarn Sport-Union zu treten. Die letzte Niederlage (0:3 in Hofherrnweiler) datiert von Ende Oktober 2024. Torjäger Cristian Giles Sanchez traf am vergangenen Wochenende beim 3:1 in Echterdingen doppelt – sein Konto: 21 Saisontore.
„Wir sind sehr zufrieden mit unserer derzeitigen Tabellenführung“, sagt Teammanager Billi Bamarni. „Aber entscheidend ist, was am Ende der Saison steht. Deshalb müssen wir bis zum letzten Spieltag konzentriert bleiben und weiter Gas geben. Gegen den VfL wollen wir natürlich wie immer unser Spiel durchziehen – und die Punkte in Neckarsulm behalten.“
Schiedsrichtergespann: Mit der Leitung der Partie wurde Mario Doser (TSV Scheer) beauftragt. An den Linien assistieren ihm Michael Guter sowie Alessandro Winter.
Hinspiel (12.10.2024): VfL – Türkspor Neckarsulm 0:2 (0:1) – Tore: 0:1 Hellmann, 0:2 Okar – Der VfL stemmte sich tapfer gegen die Übermacht des Favoriten und hielt das Spiel bis zur Nachspielzeit offen. Am Ende nahm das Spitzenteam die Punkte dann doch mit an die Sulm.