Man konnte den Stoßseufzer der Pfullinger Verantwortlichen förmlich hören: Endlich, im siebten Anlauf gelang dem VfL der so ersehnte Sieg. Dass dieser dann auch noch vor großer Kulisse gelang – unter den rund 300 Besuchern auf der Dietweg-Sportanlage fieberten viele Gästefans mit – machte den Erfolg umso schöner. Glänzen konnten die Schützlinge von Albert Lennerth dabei nicht unbedingt mit spielerischer Finesse. Darum ging es aber auch nicht. Einsatzwille, Kampfbereitschaft und gegenseitiges Anfeuern – all das sah man in den bisherigen Partien so noch nicht. Es war die Grundlage für das deutliche 1:4.
Nach elf Minuten fasste sich Filip Djakovic ein Herz. Seinen Schuss aus 18 Metern konnte SV-Schlussmann Ante Glibo nur abklatschen – genau vor die Füße von Philipp Kendel, der aus spitzem Winkel zur Führung einschob. Auch beim 0:2 hatte Djakovic seine Füße im Spiel: Sein Eckball wurde von Armin Humic per Kopf verwertet, da waren gerade einmal 20 Minuten gespielt. Anders als erwartet kam von den Hausherren in der Folgezeit herzlich wenig. Ganz anders die Pfullinger, die sich nach jeder gelungenen Aktion gegenseitig feierten. Ein schnell ausgeführter Freistoß in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs brachte die Vorentscheidung. Djakovic auf Roman Schubmann, der weiterleitete auf Jannis Röhm – mit einem platzierten Schuss ins kurze Eck erzielte der Neuzugang vom SSV Reutlingen sein erstes Saisontor.
Nach dem Seitenwechsel blieb das große Aufbäumen des SV Croatia aus. Zwar kamen die Storlacher durch ein Tor von Enrico Cozzi, bei dem VfL-Keeper Tim Zemmer etwas unglücklich aussah, zum Anschlusstreffer (57.). Doch die Mannen um Kapitän Sven Packert ließen sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Nach einem Konter stellte der eingewechselte Lukas Klemenz den Drei-Tore-Abstand wieder her. Spätestens jetzt war klar, wer dieses Derby gewinnen würde. Auch die ärgerliche Ampelkarte für Djakovic kurz vor dem Ende änderte nichts mehr an den Kräfteverhältnissen. „Wir haben im ersten Durchgang Fußball gearbeitet“, stellte ein sichtlich erleichterter Chefcoach Lennerth nach der Partie fest. Ein Rezept, das auch für die kommenden Wochen erfolgversprechend sein kann.
Auf dem Weg zur Entscheidung – gleich wird Lukas Klemenz den Konter zum 1:4 abschließen.