Nach dem verpatzten Saisonstart sollte das zweite Heimspiel die Wende bringen. Erneut – zum dritten Mal – ging es gegen einen Aufsteiger, der zudem noch tor- und punktlos die Fahrt nach Pfullingen antrat. Doch am Ende feierten die Schützlinge von Ex-VfL-Coach Florian Schwend nicht nur ihre ersten Tore, sondern nahmen beim 4:3 auch alle Punkte mit nach Rottenburg. Drei an der Zahl, also einen mehr als der VfL nach vier Spielen.
Dabei begann die Partie verheißungsvoll für den Gastgeber. Bereits nach acht Minuten zappelte der Ball im Ergenzinger Netz. Das frühe Draufgehen machte sich bezahlt, Filip Djakovic vollendete platziert. Doch statt Selbstvertrauen machte sich Zufriedenheit bei den Schützlingen von Albert Lennerth breit. Der TuS fand besser ins Spiel und glich nach fast vollendeter erster Halbzeit verdient aus. Julian Ciossek traf nach einer Ecke. Nun wurde es wild. Lennart Weipert drehte in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs die Partie, ehe Kenan Dogan in der 49. Minute den 2:2-Ausgleich herstellte.
Als Max Bieller nach einer schönen Eckballvariante das 3:2 erzielte (51.) und Weipert nach einem Gerangel mit VfL-Kapitän Sven Packert die rote Karte sah, schien die Entscheidung zugunsten der Hausherren gefallen. Denkste! In Unterzahl waren die Ergenzinger das bessere Team. Hatten sie zunächst mit einem Lattenschuss Pech, nahm ihr bester Mann, Nico Gulde, per Freistoß Maß und glich zum 3:3 aus (61.). Und es kam noch besser für den Aufsteiger. Ein kluger Pass hebelte die komplette VfL-Abwehr aus und Joshua Walser markierte eine Viertelstunde vor dem Abpfiff den Siegtreffer. Die Hausherren rannten nun an, doch blieb ihr Aufbauspiel reines Stückwerk. Die Ergenzinger nehmen die Punkte bei einem Gegner, der in der aktuellen Form gegen den Abstieg spielt, verdient mit.

Jubel nach dem frühen 1:0 durch Filip Djakovic (zweiter von rechts)