Stetig neue Startaufstellungen scheinen den aktuellen Aufwärtstrend nicht zu bremsen. Im Gegenteil: Das Spiel des VfL Pfullingen gewinnt zunehmend an Finesse und Stabilität. Ein halbes Dutzend Tore erzielt, keines kassiert – beim 6:0-Kantersieg über den zuletzt formstarken VfB Bösingen demonstrierte der Verbandsligaabsteiger sein spielerisches Potenzial und die Fähigkeit der Trainer Albert Lennerth und Samuel Mayer, dem jungen Team ihre Idee vom modernen Fußball erfolgreich zu vermitteln. Nach dem mehr als holprigen Saisonstart ist der VfL nun in der oberen Tabellenhälfte angekommen. Freilich: Die Spitzenplätze sind noch ein gutes Stück entfernt, und Rückschläge werden nicht ausbleiben. Doch die Mannschaft wirkt gefestigter denn je.
„Es ist erfreulich, dass es gerade so funktioniert“, bestätigt Cheftrainer Lennerth. Eine Einschränkung hat er jedoch: „Auf Rasen funktioniert es noch nicht so, das ist für uns noch eine Herausforderung. Da sind andere Tugenden gefragt.“ Genau auf diesem Untergrund geht es am Wochenende weiter – beim TSV Harthausen, gegen den der VfL erstmals überhaupt ein Pflichtspiel austrägt. Mit Sven Packert (Sperre abgesessen) und dem genesenen David Kemmler hat Pfullingens Kommandogeber zwei zusätzliche Optionen in der Defensive. Dafür wird Roman Schubmann, zuletzt noch als Torschütze erfolgreich, berufsbedingt und aufgrund eines Asien-Trips bis Ende November fehlen.
Auswärts tut sich der TSV Harthausen/Scher bislang schwer. Das 0:3 beim SV Zimmern war bereits die fünfte Niederlage im fünften Spiel in der Fremde – bei nur einem erzielten Tor. Dabei waren vor allem vor der Pause gute Möglichkeiten vorhanden, doch nach dem Seitenwechsel zeichnete sich die Niederlage mehr und mehr ab. „Wir haben alles versucht, hatten selbst gute Chancen, die wir nicht genutzt haben“, befand TSV-Trainer Akin Aktepe nach der Partie.
Nun geht es zurück aufs heimische Geläuf, auf dem die Scherkicker immerhin schon drei Saisonsiege feiern durfte. Ein weiteres Erfolgserlebnis täte gut, denn von den vergangenen fünf Partien gingen die Schützlinge von Aktepe viermal leer aus. Die Folge: Die Winterlinger rutschten auf den vorletzten Tabellenplatz ab. „Uns war klar, dass es bei uns von Anfang an um den Abstieg geht“, sagt Abteilungsleiter Ernst Nawottnig – und ist dennoch nicht unzufrieden: „Mit zehn Punkten sind wir im Soll, auch wenn wir manche Punkte in der Schlussphase noch verschenkt haben.“ Respekt zeigt der TSV-Fußballchef vor dem kommenden Gegner: „Mit dem 6:0 gegen Bösingen hat der VfL deutlich gemacht, dass er endgültig in der Landesliga angekommen ist. Pfullingen ist für Samstag natürlich klarer Favorit, aber auf unserem kleinen Platz zuhause sind wir unberechenbar.“
Schiedsrichtergespann: Mit der Leitung der Partie wurde Tobias Brugger (Spfr Illerrieden) beauftragt. An den Linien assistieren ihm Timo Janz sowie Artur König.
Letztes Spiel gegeneinander: Beide Vereine haben weder jemals ein Pflicht- noch ein Testspiel gegeneinander bestritten. Insofern kommt es am Samstag zu einer Premiere.